Zu alt für E-Learnings? Die digitale Weiterbildung für ältere Menschen

Steht im Unternehmen eine Weiterbildung an, fällt hin und wieder der Satz: „Für E-Learnings bin ich zu alt!“ – doch stimmt das wirklich? Weiterbildung bedeutet für viele ältere Menschen noch immer, gemeinsam mit ihren Kollegen in einem großen Besprechungsraum zu sitzen, während ein Trainer das Wissen vermittelt und über den Einsatz von Flipcharts und Projektoren die Inhalte darstellt, inklusive kostenlosem Mittagessen für alle und regelmäßigen Raucherpausen. Noch immer haben viele ältere Menschen das Gefühl, für E-Learnings zu alt zu sein – doch es gibt Möglichkeiten, digitale Weiterbildungen auch für ältere Menschen zugänglich zu machen.

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Die Herausforderungen bei E-Learnings für ältere Menschen

Mitarbeiter im höheren Alter haben häufig Schwierigkeiten damit, sich auf neue Themen und Technologien einzulassen. Trotzdem ist es möglich, auch mit E-Learnings die ältere Generation abzuholen. Doch zunächst gehen wir genauer darauf ein, woran es liegt, dass sich viele Menschen zu alt für E-Learnings fühlen.

Mythos: Im Alter lernt man nichts mehr

Viele ältere Mitarbeiter werden von dem Glauben getrieben, dass das Lernen im Alter schwerer fällt. Lernforscher haben allerdings längst herausgefunden, dass das nicht stimmt – mitunter fällt das Lernen im Alter sogar leichter, da die neuen Informationen in einen bereits vorhandenen Wissensstand integriert und so leichter genutzt werden können. Aber allein die Tatsache, dass viele ältere Menschen davon überzeugt sind, nicht mehr lernen zu können, hindert diese an Weiterbildungen. Im ersten Schritt ist also Überzeugungsarbeit gefragt.

Was im Alter allerdings sehr wohl nachlässt, ist die Lerngeschwindigkeit: Ältere Menschen brauchen in vielen Fällen etwas länger, um sich in neue Themengebiete einzuarbeiten. Wenn es heißt, dass Mitarbeiter zu alt für E-Learnings sind, können Sie aber genau diesen Umstand als Argument nutzen: E-Learnings bieten die Möglichkeit, das Lernen im eigenen Tempo zu gestalten und machen die Inhalte so auch für die ältere Generation einfach zugänglich.

Überforderung mit neuen Technologien

Ältere Menschen können von neuen Technologien zunächst überfordert sein. Der Umgang mit Smartphone, Computer oder Tablet bildet die Grundlage für E-Learnings – insofern ist ein grobes Verständnis für diese Technik essenziell, um E-Learnings nutzen zu können. Allerdings sind die meisten älteren Menschen, die noch ins Arbeitsleben integriert sind, durchaus dazu im Stande, einen Computer zu bedienen. Ein E-Learning für ältere Menschen stellt daher in der Regel keine Herausforderung dar. Dennoch sollten Sie die Sorgen und Ängste ernstnehmen und anbieten, im Falle von Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen.

So gestaltet man E-Learnings für Menschen, die sich zu alt dafür fühlen

Damit der Satz „Ich bin zu alt für E-Learnings“ überwunden werden kann, lässt sich auch bei der Gestaltung und Umsetzung der digitalen Weiterbildung für ältere Menschen einiges tun. Dabei sollten insbesondere die Vorzüge des E-Learnings hervorgehoben werden.

Grafische Gestaltung

Bei der Erstellung der Inhalte sollten die Bedürfnisse älterer Menschen mit einfließen, um die Zugänglichkeit sicherzustellen. So kann eine größere, gut lesbare Schriftart verwendet werden, um erste Hürden zu vermeiden. Fachbegriffe aus dem komplexen Technik-Jargon sollten vermieden werden – ist das nicht möglich, sollte zumindest eine Erläuterung erfolgen, damit auch ältere Menschen begreifen, worum es geht. Auch der Verzicht auf Anglizismen ist, soweit es möglich ist, sinnvoll, um die Zugänglichkeit zu bewahren.

Mit Videos und Sound-Dateien lässt sich das E-Learning für ältere Menschen nicht nur auflockern, auch das Verständnis für die Inhalte wird so verbessert. Sie lassen sich mit einem Klick starten und sind damit unabhängig vom Alter zugänglich. Selbstgedrehte Videos schaffen zudem den Vorteil, dass ältere Menschen die Form von Weiterbildung erhalten, die sie schon kennen: Ein Trainer, der Wissen vermittelt, bloß ohne dabei im selben Raum zu sein.

Einfache Technik nutzen

Je einfacher und unkomplizierter die Technik, desto eher sind E-Learnings für ältere Menschen zugänglich. Dabei kommt es auf mehrere Kriterien an, die genutzt werden können:

  • Intuitive Bedienung: Je leichter ein E-Learning zu bedienen ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es auch von älteren Menschen genutzt wird. Komplexe Mechanismen sollten in E-Learnings für ältere Menschen vermieden werden.
  • Übersichtliche Navigation: Eine leicht zu bedienende und übersichtliche Navigation stellt sicher, dass sich auch ältere Menschen im E-Learning zurechtfinden und wissen, wann sie welche Lerneinheit erwartet.
  • Persona, die durchs E-Learning führt: Wer bei Weiterbildung noch an einen Trainer denkt, der vor einer Gruppe steht und Wissen vermittelt, wird durch eine Persona im E-Learning einen direkteren Bezug zu den Inhalten haben.

Es ist wichtig, dass ältere Menschen bei der Nutzung von E-Learnings zu jeder Zeit wissen, wohin sie als nächstes klicken müssen, damit es weitergeht. Eine Persona, die das Vorgehen erklärt, ist dabei eine große Stütze – beispielsweise in Form von Aussagen wie „Bitte klicken Sie jetzt auf den Haken, um fortzufahren“. Zudem sollten auch ältere Menschen im E-Learning rasch erfahren, was genau von ihnen erwartet wird und welche Aufgaben ihnen bevorstehen, damit sie sich bereitwillig auf das E-Learning einlassen.

Handlungsaufforderungen integrieren

Damit ältere Menschen wissen, was von ihnen erwartet wird, sind klar strukturierte Handlungsaufforderungen essenziell, auch als Call-to-Action bekannt. So wissen sie direkt, was als nächstes zu tun ist und das E-Learning wird auch für ältere Menschen verständlicher. Obwohl diese Auf den ersten Blick wirkt diese kleine Veränderung so offensichtlich, aber doch wird sie im Alltag in E-Learnings häufig vernachlässigt. So sollte zu Beginn des E-Learnings schon klar sein, was das Ziel der digitalen Weiterbildung ist. Ebenso ist es wichtig, zum Ende jeder einzelnen Lerneinheit darauf hinzuweisen, wie es im Anschluss weitergeht.

Lerninhalte am Praxisalltag orientieren und mit Emotionen arbeiten

Ein E-Learning sollte sich immer am Praxisalltag der Lernenden orientieren, um echten Mehrwert zu bieten. Aber auch Emotionen spielen eine Schlüsselrolle, um das Gehirn zum Lernen zu motivieren. Beides miteinander verbunden schafft dabei die beste Grundlage, um Wissen langfristig abspeichern und abrufen zu können.

Den Lernenden muss die Sinnhaftigkeit des Wissens klar sein, durch positive Emotionen im Gehirn verankert. Ein direkter Bezug zum Unternehmen und den alltäglichen Aufgaben ist dabei essenziell. Dabei bietet sich der Ansatz des Storytellings an, also die Verknüpfung der Lerninhalte mit einer Geschichte aus dem Praxisalltag.

Fazit: Man ist nie zu alt für E-Learnings

Lernen fällt im Alter nicht schwerer, sondern kann sogar leichter sein, wenn das neue Wissen in den bestehenden Wissensfundus integriert werden kann. Dafür sollte das E-Learning für ältere Menschen jedoch auch an deren Bedürfnisse angepasst sein – sowohl optisch als auch inhaltlich. Wenn Sie einen E-Learning Dienstleister suchen, der E-Learnings für ältere Menschen konzipiert und dabei diese individuellen Bedürfnisse berücksichtigt, sind Sie bei SmartXplain genau richtig. Kontaktieren Sie uns gern über unsere Kontaktdaten, um mehr zum Thema zu erfahren und ein E-Learning zu entwickeln, das zu jeder Altersgruppe passt.