How to: So gestalten Sie wirksame Online-Trainings
Online-Trainings sind ein perfektes Tool, um Mitarbeiter zu schulen – und zwar remote, jederzeit und von überall aus. Doch was gehört dazu, damit virtuelle Trainings zu nachhaltigen Erfolgen führen? Wir erklären Ihnen an einem Praxisbeispiel, wie Sie wirksame Online-Trainings gestalten sollten.
Herausforderung Online-Training
Wichtige strategische Grundlagen entwerfen, die richtigen Formate für das digitale Lernen wählen, für eine dauerhafte Mitarbeitermotivation sorgen und abwechslungsreiche, praxisnahe Inhalte schaffen: Was dazu gehört, ein erfolgreiches E-Learning zu gestalten, haben wir Ihnen bereits ausführlich erklärt. Wollen Sie ein wirksames Schulungsvideo erstellen, das die gleichen Lerneffekte erzielt wie ein Präsenztraining, kommt es im Detail allerdings auf weiteres spezifisches digitales Handwerkszeug an. So gilt es, über eine bestimmte Struktur für die Trainings zu entscheiden oder verschiedene Interaktionsmöglichkeiten und ihre Wirkungen für die Teilnehmen zu bedenken.
Darauf kommt es in Online-Trainings an
Egal, ob es sich um eine Präsenzveranstaltung handelt, welches in ein Web Based Training umgewandelt werden soll oder ob wie in unserem Praxisbeispiel bestimmte Vorgänge in Tutorials vermittelt werden sollen: Bei der Gestaltung von Online-Trainings gilt es auf einige spezifische Aspekte zu achten. Ziel ist es, dass auch im digitalen Klassenzimmer die gleichen Lerneffekte erzielt werden.
Struktur
Im Allgemeinen haben Internetnutzer nur eine geringe Aufmerksamkeitsspanne: Ein Video, das 30 Sekunden dauert, wird zu 85 Prozent angesehen, ein zwei Minuten langes Video dagegen sehen nur noch 50 Prozent bis zum Ende an. Sicherlich gelten andere Voraussetzungen für Online-Trainings, die als Onboarding oder Weiterbildung für den Berufsalltag wichtig sind. Nichtsdestotrotz sollten Sie sich überlegen, wie Sie Ihr geplantes Schulungsvideo in sinnvolle Einheiten gliedern können. Entwerfen Sie eine Kursstruktur, in der große Mengen an Informationen in wichtige Abschnitte unterteilt sind. Je mehr Sie schrittweise vorgehen, desto leichter wird es Ihren Mitarbeitern fallen, Informationen aufzunehmen. Denken Sie bei der Planung des Online-Trainings auch daran, bei der Wissensvermittlung mit Text, Bild und Audio zu variieren und Schlüsselinformationen zu wiederholen. Auf diese Weise werden Sie individuellen Lernbedürfnissen gerecht und garantieren, dass sich Ihre Mitarbeiter Inhalte besser merken.
Trainingsdauer
Beim sogenannten „Chunking“ entstehen Trainingseinheiten, die einerseits inhaltlich gegliedert sind und andererseits in ihrer Länge auf die zu vermittelnden Inhalte abgestimmt sind. Die Prämisse: Schulungsvideos sollten einerseits lang genug sein, um Wissen vollständig zu vermitteln, anderseits sollten sie auch nicht zu lang sein, um die Konzentration der Lernenden zu halten. Da vor dem Bildschirm die Aufmerksamkeit schneller sinkt als im persönlichen Kontakt, sollten Sie kürzere Einheiten und Pausen einplanen.
Anschaulichkeit
Eine der wichtigen Stellschrauben, um ein effektives Online-Training zu gestalten, ist die Anschaulichkeit der Inhalte. Es geht darum, die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter zu erregen. Das hängt auch von der Komplexität der zu vermittelnden Inhalte ab: Handelt es sich um einfache Inhalte – wie in unserem Praxisbeispiel – reichen Bild- und Videosequenzen, die ggf. mit Bildschirmtexten versehen sind, oft aus. Für anspruchsvollere, komplexere Inhalte sollte ein Sprecher eingesetzt werden, der Sachverhalte einfach und verständlich erklären kann. Folgendes sollten Sie bedenken:
- An die Zielgruppe denken: Für ein wirksames Online-Training ist es wichtig, immer die Zielgruppe im Blick zu behalten. Das heißt, dass Sie ihren Wissensstand, ihre Fähigkeiten und ihre Kompetenzen bedenken müssen, damit die Inhalte einen echten Mehrwert haben. Nur, wenn Sie bei der Gestaltung und Vermittlung der Lerninhalte an das spätere Publikum denken, werden Sie ein effektives, fesselndes und unvergessliches Online-Schulungserlebnis schaffen!
- An das KISS-Prinzip halten: Für Lernende kann es eine Herausforderung sein, die essenziellen Inhalte der einzelnen Einheiten sofort zu erkennen und sich diese zu merken. Daher sollten Sie beim Design des Online-Trainings dafür sorgen, diese nicht mit Informationen zu überladen. Für das gesamte virtuelle Training gilt, Sachverhalte so einfach und so kurz wie möglich zu vermitteln. Mit anderen Worten: „Keep it short and simple“!
- Moderatoren einsetzen: Wie Sie in diesem Praxisbeispiel sehen, können Moderatoren in Online-Trainings dazu beitragen, Inhalte verständlich zu machen. Sie benötigen allerdings spezifische digitale Kompetenzen, denn Methoden, die sich in Präsenzveranstaltungen bewährt haben, um Teilnehmende zu begeistern, zu motivieren und ihre Lernerfolge sicherzustellen, funktionieren online nur bedingt.
- Mit Bildschirmtexten arbeiten: Achten Sie immer darauf, die Aufmerksamkeit der Nutzer auf die wichtigen Inhalte zu lenken. Dafür sollten Sie mit Bildschirmtexten arbeiten, die Sie durch Platzierung, fette Schrift oder verschiedene Farben richtig hervorheben. Sie bieten Ihren Mitarbeitern so die Möglichkeit, sich auf das Wichtige zu konzentrieren – und ggf. Gehörtes zu festigen.
Interaktion
Online-Trainings und Interaktion schließen einander nicht aus. Im Gegenteil: Es ist wichtig, das Engagement Ihrer Mitarbeiter zu fördern, um ihr Interesse zu wecken und ihren Lernerfolg zu fördern. Integrieren Sie deshalb interaktive Elemente in Ihr Online-Schulungsdesign – anstelle von reinem Bildschirmtext. Mit Hilfe von Quizzen, Spielen oder anderen interaktiven Elementen können Sie Aktivitäten in Ihr Training einbinden, mit denen Mitarbeiter effektiver bestimmte Vorgänge und Abläufe üben können. Je ansprechender und interaktiver das Online-Training gestaltet ist, desto leichter werden sich die Nutzer an das Gelernte erinnern.
Praxistransfer
Der letzte Aspekt ist zugleich von größter Bedeutung: Um ein wirksames Online-Training zu gestalten, brauchen Ihre Mitarbeiter einen Bezug zu ihrem Arbeitsalltag. Nur, wenn Lernende die Inhalte in die reale Welt übertragen können, verfestigen sich die Informationen im Langzeitgedächtnis. Stellen Sie also sicher, dass auf theoretische Informationen praktische Aufgaben folgen. Beispielsweise kann Wissen in Simulationen, die den tatsächlichen Arbeitsalltag abbilden, angewendet werden. Dabei sollte Spielraum für Fehler bleiben: Hat man in einer risikofreien Lernumgebung gelernt, welche Konsequenzen Fehler nach sich ziehen, kann man dieses Wissen in der späteren realen Situation besser abrufen. Darüber hinaus helfen auch Techniken des sozialen Lernens, durch die Mitarbeiter dazu ermutigt werden, sich in Online-Diskussionen auszutauschen, Gelerntes zu festigen.
Mit spezifischem Handwerkszeug zu erfolgreichen Online-Trainings
Online-Trainings sind längst etabliert, um unter anderem Schulungen zum Fähigkeiten- und Wissensausbau von Mitarbeitern zu gestalten – und Präsenzveranstaltungen zu ersetzen. In virtuellen Trainings steckt jedoch mehr Potential als von vielen Unternehmen genutzt wird. Versäumt wird vor allem, ein spezifisches Handwerkszeug anzuwenden, dass es allerdings benötigt, damit das Lernpublikum auch online am Ball bleibt. Denn um ein wirksames Online-Training zu gestalten, muss das handlungsorientierte, praxisnahe Lernen Ihrer Mitarbeiter im Mittelpunkt stehen. Mit dieser Prämisse im Hinterkopf sollten Sie die Struktur und die Trainingsdauer Ihres Kurses sowie die Visualisierung der Kursinhalte überdenken, und dabei stets die Teilnehmer aktiv miteinbeziehen.
Damit Ihnen dies gelingt, unterstützen wir Sie gern von der Konzeption über die Entwicklung bis zur Durchführung auf dem Weg zu einem erfolgreichen Online-Training!